Armenien im Fokus und reger Austausch bei zahllosen Gesprächen. VON ANDREAS LÖFFLER NAUMBURG - „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die dem Leben Wert geben.“ Mit diesem sowohl Guy de Maupassant als auch, leicht abgewandelt, Wilhelm von Humboldt zugeschriebenen Zitat setzte Eiko Precht gleich in seinen Begrüßungsworten den Grundton für die diesjährige „Begegnung im Dom“ am zurückliegenden Samstagabend. Der Präsident des Lions Clubs Naumburg rief damit den zahlreichen Gekommenen noch einmal ins Bewusstsein, worum es bei der von den Lions organisierten Veranstaltung geht: um den Austausch von Gedanken und das Lernen vom Gegenüber - gepaart mit einem wachen Auge speziell für jene Gruppen unserer Gesellschaft, die besonderer Unterstützung bedürfen: Kinder, junge Menschen und Senioren etwa. Wobei der „Begegnung im Dom“ in diesem Jahr noch ein besonderer Akzentinnewohnte - der Bezug zu Armenien nämlich. Dieser wiederum speist sich nicht zuletzt aus der angestrebten Kooperation der Provinz Armawir in Armenien mit dem Burgenlandkreis sowie der ebenfalls angepeilten Städtepartnerschaft zwischen der gleichnamigen Provinzhauptstadt Armawir und Naumburg - und zog sich allein schon musikalisch durch den Abend. Die 2007 mit einem Stipendium aus Armenien nach Deutschland gekommene Geigerin Lilit Tonoyan gab mit stupender Technik, gleichwohl beseelt traditionelle Weisen aus ihrer Heimat sowie Stücke von Telemann und Bach wieder und erhielt dafür ausgiebig Beifall. Auch Botschaftsrätin Gayane Chobanyan, die den kurzfristig verhinderten Botschafter Armeniens in Deutschland, Viktor Yengibaryan, vertrat, erlaubte den Anwesenden in ihrer Rede eine faktenreiche Annäherung an das Land „an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien“. Und trug damit dem dezidiert auf Völkerverständigung und Offenheit gegenüber dem Anderen abzielenden Ansatz der weltweit tätigen Lions und Rotarier Rechnung. Nachdem die hiesigen Lions jüngst 5.000 Euro maßgeblich für Naumburgs Jugendsport zusammengetragen hatten, kommen die Erlöse der von Sponsoren großzügig unterstützten 2023er-„Begegnung im Dom“ der gärtnerischen Gestaltung der Natursteinmauer im Domgarten sowie dem Stadtjugendring Naumburg zugute. „Wir dienen“ Bereits Ende Februar hatte der Naumburger Lions Club einen besonderen Benefiz-Abend veranstaltet. Im Naumburger „Kunstwerk Turbinenhaus“ begeisterte damals die Big Band der Musikschule Burgenlandkreis die 120 Besucher. Das Konzert erbrachte Spenden in Höhe von 582,50 Euro, die den Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei zugutekamen. Die Band unter Leitung von Terrence Ngassa wiederum konnte sich über eine Zuwendung von 500 Euro freuen. Das Geld stammt aus den Einnahmen des „Höfe“-Standes zum ersten Advent in Naumburg 2022. Alle Aktionen der Club-Mitglieder entsprechen der Maxime von Lions International: „We serve“ - „Wir dienen“. In Deutschland gibt es derzeit insgesamt 176 Lions Clubs mit über 3.000 Mitgliedern. AG